Aus dem Integrativen Tanztheater Wuppertal entwickelte sich 2012 die Initiative, welche verstärkt den Fokus auf die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit und ohne Unterstützungsbedarf legt. Diese geht 2014 mit dem Projekt „Ich bin heute..“ zum wiederholten Mal mit einem Tanztheaterstück an die Öffentlichkeit. Das ITT hat es sich zur Aufgabe gemacht, Inklusion leb- und erfahrbar zu machen und dadurch nicht nur Berührungsängste abzubauen, sondern auch allen Mitgliedern selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. V.a. junge Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf sollen auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden begleitet und in ihrer Selbständigkeit unterstützt werden. Gleichzeitig werden bereits hier gleichberechtigtes Miteinander und wertfreier sowie wertschätzender Umgang untereinander gefördert.
Unter der künstlerischen Leitung der Tanztherapeutin H. Roßner werden in mehrmonatigen Projekten abendfüllende Tanztheaterstücke erarbeitet. Im Mittelpunkt der gruppenbezogenen Arbeit unter tanz-/körpertherapeutischen Gesichtspunkten steht dabei der Entstehungsprozess des Stückes. Im Rahmen regelmäßiger Proben entwickelt sich aus der ersten Idee eine abschließende Präsentation. Dabei werden alle Mitglieder gleichermaßen in Planung und Umsetzung einbezogen. Vom Szenenaufbau über Rollenverteilung bis hin zu Kostümen und Bühnenbild wird gemeinsam überlegt, erprobt und festgelegt. Auch bei Verwaltung und Organisation arbeiten Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf gleichberechtigt zusammen. Kooperationen mit anderen Institutionen, z.B. Berufskolleg (Kostüme), ermöglichen die Verbreitung des Inklusionsgedankens in der Gesellschaft.
Das Miteinander ist bei all dem ebenso wichtig wie Individualität und Potential jedes Einzelnen. Speziell letztere werden im Tanz besonders deutlich, da jeder seine Geschichte, seinen individuellen Körper sowie seine Körpersprache mitbringt. Ausgehend von diesem für jeden einzigartigen Ausdruck werden die einzelnen Tanzrollen entwickelt. Im Sinne der Inklusion werden so nicht Menschen mit Unterstützungsbedarf in ein bestehendes Stück integriert, sondern dieses wird den Neigungen und Fähigkeiten der Einzelnen entsprechend entwickelt. Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, in dem Menschen mit und ohne Unterstützungsbedarf sich mit ihren Fähigkeiten in der Öffentlichkeit zeigen können und die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums erhalten. Die Kunstform Tanz kann so soziale Barrieren überbrücken und Begegnung zulassen.
Kontakt:
Das Integrative Tanztheater e.V.
Michael Bohlke-Roßner
dasintegrativetanztheater@versanet.de