Theatersaison mit Gebärdensprachdolmetschern
Die Teilnahme am allgemeinen kulturellen Leben für gehörlose Menschen ist sehr eingeschränkt. Aufgrund ihrer Sozialisation als tauber Mensch entwickelt sich sogar eine eigene Gehörlosenkultur. Kulturelle Angebote hier sind dann z. B. die Gebärdensprachpoesie oder das Gehörlosentheater. Solche Highlights sind jedoch Ausnahmen im kulturellen Angebot für Hörgeschädigte. Die Teilhabe am allgemeinen kulturellen Leben für Menschen mit einer Hörschädigung bietet nur wenige Möglichkeiten. Einige Museen haben Ausstellungsführungen mit Gebärdensprachdolmetschern. Was das Kino anbelangt, ist man auf untertitelte Filme angewiesen. Dass ein Theaterstück, welches nicht gezielt für taube Menschen angeboten wird, diesen trotzdem zugänglich ist, ist die absolute Ausnahme. Nur äußerst selten gibt es Theaterstücke an herkömmlichen Bühnen, die zusätzlich einen Gebärdensprachdolmetscher einsetzen, so dass man das Theaterstück auch in Gebärdensprache simultan übersetzt anschauen kann. Daher ist die Zielrichtung des Projekts die Inklusion: Wenn es um das selbstverständliche Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung geht, so muss man sagen, dass dem Gehörlosen kein normaler Zugang zum kulturellen Angebot des Theaters möglich ist. Reduziert auf spezielle Angebote des Gehörlosentheaters ist die Personengruppe wieder unter sich. Hier würde Inklusion bedeuten, den freien Zugang zum Theaterstück zu ermöglichen, welches an einer freien Bühne aufgeführt wird und welches sowohl von hörenden als auch gehörlosen Zuschauern besucht wird.
Kontakt:
Diakoniewerk Essen, Fritz-von-Waldthausen-Internat
Sonja Sturny
s.sturny@diakoniewerk-essen.de