schalkauer


Außenwohngruppe Schalkauer Straße

Für Menschen mit einer geistigen Behinderung und einem erhöhten Unterstützungsbedarf (HBG V) bestanden im Land Berlin bisher keine alternativen Wohnangebote zu einer klassischen „stationären“ Wohnform in einem Wohnheim. Der Inklusionsgedanke wurde bisher für diese Personengruppe nicht umgesetzt. Dennoch gibt es Bewohner, die in den letzten Jahren durch Begleitung von gut ausgebildeten und erfahrenen Assistenten, große Entwicklungsschritte im emotionalen Bereich (v.a. im Umgang mit Krisen) gemacht haben und den Wunsch geäußert haben in einer kleineren, selbstständigeren Wohnform, direkt in einem Stadtteil zu leben. Um diesen Wünschen und dem Anspruch der UN-Konventionen gerecht zu werden wurde eine Außenwohngruppe für Menschen mit einer geistigen Behinderung und erhöhtem Unterstützungsbedarf eröffnet. Der hohe Unterstützungsbedarf der Menschen mit Behinderungen, die in dieser Außenwohngruppe leben, begründet sich vor allem in ihren herausfordernden Verhaltensweisen und in einem Leben mit immer wieder auftretenden epileptischen Anfällen. Die bedarfsgerecht und barrierefrei umgebaute Wohnung der Außenwohngruppe befindet sich im Hochparterre, das auch über einen Fahrstuhl zu erreichen ist. Jedem der fünf Bewohner steht ein Einzelzimmer zur Verfügung. Küche, Wohn- und Esszimmer, Bäder und Loggien werden gemeinsam genutzt. In fußläufiger Entfernung können Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs eingekauft werden. Ärzte, Frisör und therapeutische Praxen befinden sich ebenfalls in der Nähe. Die naheliegende Straßenbahn fährt direkt ins Zentrum Berlins. Das Training, die Förderung und Erweiterung lebenspraktischer und sozialer Fähigkeiten der Bewohner steht im Mittelpunkt, um eine weitestgehende Selbstständigkeit zu erlangen und ihre Chancen der Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu erhöhen. Viele Bereiche, die zuvor stellvertretend für sie übernommen wurden, z.B. Ämtergänge, aber auch Alltägliches wie Putzen, Einkaufen und Kochen übernehmen die Bewohner jetzt weitestgehend selbst. Dabei werden sie umfassend von ihren Assistenten angeleitet, motiviert und unterstützt. Art und Umfang der Leistungen in den einzelnen Bereichen reichen von Information und Assistenz bis hin zu intensiver Förderung und umfassender Hilfestellung. Die Freizeitgestaltung ist abhängig von den jeweils individuellen Bedürfnissen des Einzelnen und reicht vom Besuch kultureller Veranstaltungen über Tanzkurse bis hin zum Wahrnehmen von Fortbildungsangeboten. Alle Bewohner benötigen v.a. in Krisensituationen unbedingt verlässliche Ansprechpartner, damit sie in ihren herausfordernden Verhaltensweisen begleitet werden bzw. diese reduziert oder vermieden werden können. Das bedeutet, dass Unterstützung und Assistenz, im Bedarfsfall, auch in der Nacht geleistet wird.

Kontakt:
leben lernen Wohnstätten gGmbH am EDKE
Frau Silke Schmidt
schmidt@lebenlernenwohnstaetten.de