osnabruecker


PEZ – PersönlichkeitsEntwicklung und Zufriedenheitsermittlung

Auslöser für das Projekt war die Erkenntnis, dass nicht alle Beschäftigten der Osnabrücker Werkstätten von den bestehenden Instrumenten zur Persönlichkeitsentwicklung und Zufriedenheitsermittlung, nämlich dem Eingliederungsgespräch und der Beschäftigtenbefragung bzw. der Beobachtung, gleichermaßen profitieren.
Eingliederungsplanung und Beschäftigtenbefragung basieren auf dem lautsprachlich geführten Gespräch und lassen keine anderen Möglichkeiten, über Wünsche und Ziele, Zufriedenheit und Unzufriedenheit Auskunft zu geben, zu. Die Beobachtung als ergänzende Methode zur Befragung, die auch die Meinung von Personen einholen soll, die sich auf eine Art und Weise mitteilen, die wir als pädagogische Mitarbeiter noch nicht gelernt haben zu verstehen, liefert Ergebnisse, die stark von den subjektiven Eindrücken der Beobachter gefärbt sind. Zudem beeinflussen die Beobachtenden mit ihrer Anwesenheit die Arbeitssituation, was sich unweigerlich auf Zufriedenheit und Unzufriedenheit der Beschäftigten auswirkt. Und nicht zuletzt ist es für diesen Personenkreis in Einzelfällen schwierig mitzuteilen, dass sie eine Beobachtung ablehnen.
Ziel des Projekts ist es also, neue Methoden zur Persönlichkeitsentwicklung und Zufriedenheitsermittlung zu entwickeln, die die Teilhabe möglichst aller Beschäftigten gewährleistet. Dabei soll jedoch nicht nur ein Instrument für behinderte Menschen entwickelt werden. Der Personenkreis wird als Experte in eigener Sache angesprochen und aufgefordert, selbst an der Auswahl und Entwicklung von Methoden mitzuarbeiten. Nach einer ersten intensiven Informationsphase, die mit einer Tagung endete, die von Beschäftigten für Beschäftigte zu den Themen Teilhabe, Persönlichkeitsentwicklung und Zufriedenheitsermittlung organisiert und durchgeführt wurde, hat sich ein festes PEZ-Mitarbeiterteam, bestehend aus 10 Personen gebildet. Zur Zeit werden erste Instrumente analysiert und Schulungen von Mitarbeitern mit und ohne Behinderung zu den Themen vorbereitet. Im weiteren Verlauf des Jahres 2010 sollen unterschiedlichste alternative Wege ausprobiert und bewertet werden.
In 2011 planen die Projektmitarbeiter die Implementierung der für gut befundenen Instrumente.
Langfristige Ziele sind die Stärkung der Position der Beschäftigten und die Etablierung einer Kultur der Teilhabe, in der es kein zusätzliches Projekt braucht, um die Interessen von Personen mit hohem Unterstützungsbedarf zu beachten.

Kontakt:
Osnabrücker Werkstätten, PEZ-Projekt, Dr. Cornelia Kammann
Lisa Oermann / Markus Kolbe
l.oermann@os-wfb.de / m.kolbe@os-wfb.de