nueva – Nutzerinnen und Nutzer evaluieren
Im Projekt nueva wird die Qualität von Wohn- und Arbeitsangeboten für Menschen mit Behinderung aus der Sicht der Nutzerinnen und Nutzer evaluiert. Das Besondere daran: Die Evaluatorinnen und Evaluatoren sind selbst Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung (Nueva spricht aus Respekt vor der Forderung der Selbstvertretungsbewegung nicht von “geistig behinderten Menschen” sondern von “Menschen mit Lernschwierigkeiten”). Aufgrund ihrer eigenen Lebenserfahrung wissen sie am Besten, was es bedeutet, betreut zu wohnen oder in einer Werkstatt für behinderte Menschen zu arbeiten. Sie verfügen zusätzlich über Fachwissen aus einer zweijährigen Ausbildung zu Nueva-Evaluatorinnen und Nueva-Evaluatoren. Die Nueva-Evaluatoren sind tariflich entlohnt Fachmitarbeiter in einem Team mit wissenschaftlich ausgebildeten Kollegen ohne Lernschwierigkeiten. Sämtliche Qualitätskriterien der Fragebogeninstrumente werden von den Evaluatorinnen und Evaluatoren selbst definiert: Zum Beispiel: “Klopfen die Betreuer an, bevor sie in Ihr Zimmer kommen?” oder “Haben Sie einen Vertrag, in dem steht, welche Rechte Sie haben”. Wenn Interviews nicht möglich sind, führen die Evaluatoren teilnehmende Beobachtungen aus. Die Evaluationsergebnisse werden grundsätzlich auch in leicht verständlicher Form den Fachmitarbeitern und Nutzerinnen und Nutzern vorgestellt und ausführlich diskutiert. Das wesentliche Prinzip des Nueva-Evaluationsmodells ist, dass die Evaluatorinnen und Evaluatoren durch ihre soziale Nähe zu den Interviewpartnern die Nutzerinnen und Nutzern zu einem authentischen Feedback ermutigen. So fast beispielsweise Enrico Schaffrath (Nueva-Auszubildender) seine Motivation zur Teilnahme an der Ausbildung zusammen: “Ich möchte Menschen ermutigen aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen”.
Kontakt:
nueva gmbH gemeinnützige Gesellschaft (in Gründung)
Janna Harms
nueva@lebenshilfe-bildung.de