donnersmarkwohnen


Wohnen mit Intensivbetreuung (WmI)

Selbstbestimmung, gesellschaftliche Teilhabe und Inklusion beschreiben den angestrebten Paradigmenwechsel im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung unterstreicht die Wichtigkeit eines Wunsch- und Wahlrechts bei der Wohnform zur Unterstützung eines Lebens in der Gemeinschaft.
Das WmI entspricht diesen Forderungen nach individuellen und personenzentrierten Angeboten. Ziel ist es, Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen, die auf lange Sicht einen hohen Unterstützungsbedarf haben, die Möglichkeit zu geben, in einer ambulanten Wohnform zu leben, selbstbestimmt und gemeindenah. Die Privatheit der eigenen Wohnung ist dabei so wichtig wie die Gestaltung von Begegnung, über gemeinschaftliche Aktivitäten und die Angebote im Bezirk. WmI berücksichtigt gleichermaßen Personen mit einer angeborenen Behinderung und solche, die ihre Einschränkung erworben haben.
Das Projekt stellt keine „Sonderlösung“ dar, sondern nutzt wirtschaftlich und flexibel den Rahmen der Berliner Leistungs- und Entgeltstrukturen (Eingliederungshilfe nach LT III, Pflegegeld, Hilfe zum Lebensunterhalt, Hilfe zur Pflege, Wohngeld).
Im Zentrum steht dabei die Zufriedenheit der Nutzer, die eigenverantwortlich ihre neue Lebenssituation bestimmen sollen: Aus Bewohnern werden Mieter, aus Versorgten Kunden, die ihren Unterstützungsbedarf über externe Dienstleister abdecken. Dazu schließen sie Einzelverträge ab, die sie kündigen können, sollten sie mit der erbrachten Leistung nicht zufrieden sein.
Bei den barrierefreien Appartements handelt es sich um Eigentumswohnungen, die sich in einem Komplex befinden, wo Menschen mit und ohne Behinderungen nachbarschaftlich Tür an Tür leben. Diese Wohnsituation wie auch die gute Infrastruktur der belebten Berliner Stadtteile, in denen sich die zwei Wohnhäuser des Projekts befinden, sind gute Voraussetzungen für eine aktive Einbindung in die Gemeinschaft. Das Projekt fördert so auch soziale Vielfältigkeit (diversity) für eine inklusive Gesellschaft auf Basis des Sozialraumes. Nutzerzufriedenheit und Lebensqualität werden regelmäßig erfasst und durch wissenschaftliche Begleitforschung ausgewertet.
Sollte sich herausstellen, dass die Teilnehmer nicht den gewünschten Zugewinn an Lebensqualität erreichen, ist eine Rückkehr in die vertraute Umgebung möglich. Für die Fürst Donnersmarck-Stiftung bedeutet das WmI eine Entwicklung im Zeichen von Ambulantisierung und den Abbau von stationären Plätzen.
Die Mitarbeiter werden intensiv begleitet, um Menschen mit Behinderungen bei ihrer Arbeit professionell als Dienstleister zu begegnen.

Kontakt:
Fürst Donnersmarck-Stiftung
Kirsten Bielefeld
post.fdst@fdst.de