apfel2012


„Apfelportal“

Entstanden ist das Projekt aus der Idee heraus, Menschen die bisher in einer Werkstatt (WfbM) ihren festen Arbeitsplatz hatten und den Wunsch zu beruflicher Veränderung äußerten, einen Arbeitsplatz anzubieten, der sich zum einen außerhalb der klassischen Werkstatt, zum anderen aber „Mitten in der Gesellschaft“ befindet. An erster Stelle stand dabei der Wunsch durch diese Neugestaltung von Arbeitsplätzen die Öffentlichkeit möglichst stark miteinzubeziehen, um eine Situation zu schaffen, in der sich Menschen begegnen können. Aus vielen verschiedenen Ansätzen hat sich unser „Apfelportal“ entwickelt.
Das Produkt, mit dem wir uns ganzjährig im „Apfelportal“ beschäftigen ist der Apfel. Das Ziel vom „Apfelportal“ ist es, für Menschen mit Unterstützungsbedarf einen ganz „normalen“ Arbeitsplatz zu gestalten, orientiert an Fähigkeiten und größtmöglicher Selbständigkeit. Grundgedanke bei der Planung war ein ganzheitlicher Ansatz. Von Januar bis Dezember, vom Sämling bis zum Apfelbaum, von der Apfelblüte bis zum verkaufsfertigen Apfelsaft, aus der Natur für den Mensch und von Mensch zu Mensch. Die angebotenen Arbeiten sind abhängig von den verschiedenen Jahreszeiten. Obstbaumschnitt im Winter; fällen alter Bäume und neupflanzen junger Bäume im Frühjahr; Mäharbeiten im Sommer, Verwertung vom Obst im Herbst. Der Betrieb unserer mobilen Mosterei ist hierbei von zentraler Bedeutung. Gemeint ist die wirtschaftliche Verwertung von Obst zu Apfelsaft als Eigenprodukt der Werkstatt und die Lohnmosterei als Dienstleistung für die Menschen in der Region. Darüber hinaus soll der Begriff „Apfelportal“ den virtuellen Weg in die Arbeitswelt versinnbildlichen. Die Arbeitsgruppe fährt mit der mobilen Mosterei in verschiedene Ortschaften in der Region, stellt sich dort auf dem Dorfplatz, der Schule oder einem anderen zentralen Punkt auf. Nun können die Kunden ihre selbstgesammelten Äpfel im „Apfelportal“ verarbeiten lassen. Die Äpfel werden vor Ort zu Saft gepresst, pasteurisiert und im „Bag in Box“ Verfahren verpackt so das dass fertige Produkt direkt mit nach Hause genommen werden kann. Lediglich für die Organisation der Termine, die Anfahrt und die Einstellung und Problembehebung an der Maschine soll ein Mitarbeiter ohne besonderen Unterstützungsbedarf eingesetzt werden. Durch den Aufbau der Maschine, die speziell auf unsere Bedürfnisse abgestimmt wurde, sind die Mitarbeiter im „Apfelportal“ fast ohne Hilfe von „Professionellen“ in der Lage, eine sinnvolle, attraktive Dienstleistung zu bieten, einen wertvollen Beitrag zu leisten und sich als vollwertiger Leistungsträger der Gesellschaft zu erleben.

Kontakt:
Johannes Diakonie Mosbach
Rüdiger Pluschek, Michael Allespach
michael.allespach@johannes-diakonie.de